Jena. Dank einer Unterstützungsspende kann ein junger Akkordeonspieler an einer Musikreise teilnehmen.

Peer Treppschuh ist 14 Jahre alt und spielt seit seinem 7. Lebensjahr unter der Leitung der freien Musiklehrerin Undine Sinnhöfer in der Akkordeongruppe „Da capo“ der Musikschule Fröhlich. An einer geplanten Musikreise nach Südafrika hätte Peer aufgrund fehlender finanzieller Mittel ursprünglich nicht teilnehmen können. Dank einer Unterstützungsspende in Höhe von 3000 Euro wurde ihm die Reise doch noch ermöglicht.

Ortsteilbürgermeister setzt die Hebel in Bewegung

Sinnhöfer und die Akkordeongruppe treffen sich gelegentlich im Büro von Friedrich-Wilhelm Gebhardt, dem Ortsteilbürgermeister von Winzerla. Da es in Winzerla schwer ist, Räume für Zusammenkünfte zu bekommen, stellt Gebhardt sein Büro unter anderem für den Akkordeon-Unterricht zur Verfügung. Bei einem Gespräch mit Sinnhöfer hat Gebhardt erfahren, dass Peer als einziges „Da Capo“-Mitglied aus finanziellen Gründen die Musikreise nach Südafrika nicht antreten kann. So suchte Gebhardt nach einem Ausweg: Er stellte unter anderem Anfragen an die Sparkassenstiftung und den AWO-Sozialfonds Sterntaler. Von den beantragten 3000 Euro wurden schließlich 2500 Euro vom Sterntaler-Fonds und die restlichen 500 Euro vom AWO-Ortsverein Jena zur Verfügung gestellt. So konnte die Reise für Peer vollständig finanziert werden.

Peer Treppschuh ist sehr dankbar für die Chance, doch noch an der Musikreise teilnehmen zu können und freut sich über den bevorstehenden Ausflug. Von der Akkordeongruppe hat Peer das erste Mal in der Grundschule gehört und direkt Interesse an dem Instrument gehabt. Er entschied sich, die Chance zu nutzen und trat der Gruppe schließlich bei. Seitdem ist er ein festes Mitglied von „Da capo“.

Von Kapstadt nach Gqeberha

Die Musikreise nach Südafrika hat Sinnhöfer zusammen mit einem hiesigen Reisebüro organisiert. Geplant sind neben einem Akkordeonkonzert in einer Kindereinrichtung in Kapstadt unter anderem auch Reisen nach Gqeberha, ehemals Port Elizabeth, in die Küstenstadt Wilderness und zum Kap der guten Hoffnung. Sinnhöfer war es wichtig, dass die „Studieneventreise“ gleichzeitig auch eine Urlaubsreise wird. Dass Peer ausgerechnet aus finanziellen Gründen an dem Erlebnis nicht hätte teilhaben können, fand sie sehr ärgerlich. Umso mehr freut es Sinnhöfer und auch die anderen Mitglieder der Akkordeongruppe, dass Peer sie dank der Unterstützungsspende bei der Reise begleiten kann.

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Sozialfonds lange nicht ausgeschöpft

Der Sozialfonds Sterntaler vom AWO Landesverband Thüringen e.V. soll Kinder und Jugendliche mit kleinem Geldbeutel individuell fördern. Oft geht es dabei um geringe Summen, um Schulausflüge, Ferienfahrten, kleine Anschaffungen oder, wie in Peers Fall, Studienreisen zu finanzieren. Der Sozialfonds ist nicht so ausgeschöpft, wie es eigentlich möglich wäre, sagt Karin Felsch. Sie ist Einrichtungsleiterin des AWO-Jugendzentrums Hugo in Winzerla und hat sich intern um den Beantragungsprozess für Peers Musikreise gekümmert. Der im Jahre 2007 gegründete Fonds soll sozial benachteiligten Familien schnell und mit geringem bürokratischen Aufwand unter die Arme greifen. Bisher wurden durch den Fonds auch medizinische Behandlungen oder Schulausstattungen finanziert. Es könnten viel mehr Familien von dem Fonds Gebrauch machen, sagt Felsch.